Die 100 besten Torhüter im Fußball
Bibliografie
Einblicke in diesen Wunderschönen Bildband
Beschreibung des Verlages
Wer sind die weltweit 100 besten Torhüter? Dieses Buch stellt sie vor – inklusive Interview mit Oliver Kahn.
Es gibt wahrlich leichtere Jobs auf dem grünen Rasen als zwischen den Pfosten zu stehen. Während der Stürmer mit Toren glänzen kann, verhindert der Torwart im besten Fall ebensolche. Lässt er mal einen Ball rein, ist er ganz schnell der Depp des Tages, der Fliegenfänger, der Pannenkönig. Der letzte Mann wandelt auf einem ganz schmalen Grat, nicht umsonst haben „Torhüter und Linksaußen eine Macke“, wie Trainerlegende Max Merkel einst konstatierte.
100 der weltweit besten Torhüter werden in diesem Bildband vorgestellt, u. a.:
- Weltmeister: Manuel Neuer, Tony Turek und Iker Cassillas
- Enfants terribles: René Higuita, Wolfgang Kleff, Petar Radenkovic und Uli Stein
- Pioniere: Samuel Hardy, Giampiero Combi und Rudolf Hiden
- Gentlemen & Ästheten: Michel Preud’homme, Ivo Victor und Robert Enke
- Herrscher ohne Reich: Ronny Hellström, Tim Howard und Thomas N’Kono
- Dauerbrenner: Edwin van der Saar, Timo Hildebrandt und Thomas Ravelli
- Tragische Helden: Hans Tilkowski, Eike Immel und Jan Jongbloed
- Champions: Viktor Valdez, Petr Cech, und Peter Shilton
- Playboys & Platzhirsche: Pal Lundin, Tim Wiese und Toni Schumacher
- Legenden, Elfmeterkiller, deutsche Ikonen, Pannenkönige: Oliver Kahn, Gordon Banks, Marc Andre ter Stegen, Oliver Reck, Peter Schmeichel u. v. m.
Meine Gedanken zu diesem Wunderschönen Bildband
Sportlich war ich nie. Schon im zarten Alter von 10 oder 12 Jahren war ich leicht übergewichtig. Trotzdem fuhr ich regelmäßig mit meinem älteren Bruder und einigen Freunden ein mal die Woche zum Fußball spielen. Nach dem Auslosen der Mannschaften ging es an die Aufgabenverteilung innerhalb der Mannschaften. Und was macht man mit einem leicht pummeligen, unsportlichen 12,13-jährigen? Natürlich ins Tor, da kommt man nicht außer Atem und brauch (normalerweise) nicht zu sprinten. Genützt hat es trotzdem nichts, meist war ich in der Verlierer-Mannschaft. Es sei denn, Bernd war in meiner Mannschaft, der meine Defizite mit seiner Spritzigkeit, seiner Dribbelstärke und seinem Killer-Instinkt beim Abschluss ausglich.
Echte Fußball-Torwarte sind eine besondere Spezies. Oder, wie es im zentralen Essay dieses Bildbandes heißt: Torwart, das unbekannte Wesen. Eine Spezies wird besichtigt. Oder noch anders ausgedrückt, von Oliver Kahn, der sich hier über das „Phänomen Torwart“ im Interview äußert: Der Torwart ist ein Spielverderber, weil er verhindert, was Fußball doch eigentlich ausmacht: tolle Treffer. Das bedeutet aber andererseits, dass jedes Tor ein nicht verhinderter Treffer ist und damit, egal wie das Spiel am Ende ausgeht, eine Niederlage für den Torwart. Trotzdem oder darum findet man hier die trefflichsten Typen.
„Die 100 besten Torhüter im Fußball“, und zwar weltweit betrachtet, präsentiert Tim Jürgens in seinem Buch.
Keine tollen Treffer diesmal also, sondern die tollen Typen, die sie vereiteln sollen. Hier sind sie der besseren Übersicht zuliebe zusammengefasst in charakteristischen Gattungen: die „Legenden“ etwa, allen voran natürlich Sepp Maier. Oder die „Dauerbrenner“ à la Antonio Carbajal (fünf WM-Teilnahmen in Folge). Die „Elfmeterkiller“ (Jens Lehmann, Rudi Kargus). Nicht zuletzt die „Herrscher ohne Reich“ (wie Ronnie Hellström) und andere „tragische Helden“ (Hans Tilkowski: Wimbledon 1966). Dann auch die „Enfants Terribles“ (Uli Stein, Wolfgang Kleff) und, na klar, die „Playboys“: (Toni Schumacher, Germán Burgos).
Viele dieser Namen sind unvergessen, an andere wird man sich beim Anschauen der Bilder und bei der Lektüre der prägnanten Texte wieder erinnern: Rinat Dassajew zum Beispiel, der Welttorhüter von 1988, oder Giampiero Combi, Ausnahmekeeper von Juventus Turin in den 1930-er Jahren. Wer kennt übrigens noch den Rekordhalter bei Länderspieleinsätzen? Mohammad ad-Da’ayya’ aus Saudi-Arabien. Beeindruckend wie diese Karrieren sind auch die Bilder in diesem Band: Ray Clemence als gar nicht unbekanntes Flugobjekt; René Higuita, als detonierende Granate; Sergio Goycochea als Senkrechtstarter. Jean-Marie Pfaff aber, Stillleben mit Ball, das lässt sich nicht in Worte fassen, man muss es gesehen haben!
Ich empfehle diesen Wunderschönen Bildband jedem, der die schönste Nebensache der Welt liebt.